Wärmepumpen im Altbau: Chancen, Herausforderungen und Lösungen

Wärmepumpen sind heute eine der wichtigsten Heiztechnologien. Doch viele Eigentümer fragen sich: Funktionieren Wärmepumpen im Altbau überhaupt? Die Antwort ist: Ja, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Mit der richtigen Planung lassen sich Betriebskosten senken, die Umwelt schonen und staatliche Förderungen nutzen.

Warum Wärmepumpen im Altbau eine besondere Herausforderung sind

Altbauten sind sehr unterschiedlich. Ein Fachwerkhaus aus dem 19. Jahrhundert hat ganz andere Schwachstellen als ein Einfamilienhaus aus den 1970er-Jahren. Häufige Probleme sind:

  • Hoher Energiebedarf, durch ungedämmte Außenwände oder Dachflächen.
  • Alte Heizkörper, die hohe Vorlauftemperaturen benötigen.
  • Undichte Fenster oder Türen, durch die Wärme entweicht.

Damit Wärmepumpen im Altbau effizient arbeiten, muss das Gebäude auf niedrige Vorlauftemperaturen vorbereitet sein.

Welche Wärmepumpe passt zum Altbau?

Nicht jede Wärmepumpe ist für jedes Gebäude geeignet. Drei Systeme sind am häufigsten im Einsatz:

Luft-Wasser-Wärmepumpen

Luft-Wasser-Wärmepumpen nutzen die Außenluft als Wärmequelle. Sie sind besonders einfach zu installieren, da sie keine aufwendigen Erdarbeiten erfordern. Diese Wärmepumpen eignen sich gut für mildere Klimazonen, da ihre Effizienz bei niedrigen Außentemperaturen sinkt. Trotzdem können moderne Luft-Wasser-Wärmepumpen auch bei Minusgraden zuverlässig arbeiten.

Sole-Wasser-Wärmepumpen

Sole-Wasser-Wärmepumpen, auch Erdwärmepumpen genannt, nutzen die im Erdreich gespeicherte Wärme. Sie sind besonders effizient, da die Bodentemperatur das ganze Jahr über relativ konstant bleibt. Zur Installation dieser Wärmepumpen sind jedoch Erdsonden oder Erdkollektoren erforderlich, was zu höheren Anfangsinvestitionen führt. Diese Systeme eignen sich besonders gut für größere Grundstücke, auf denen die notwendigen Erdarbeiten durchgeführt werden können.

Wasser-Wasser-Wärmepumpen

Wasser-Wasser-Wärmepumpen nutzen Grundwasser als Wärmequelle. Sie sind sehr effizient, da Grundwasser ebenfalls eine konstante Temperatur aufweist. Die Installation ist jedoch aufwendiger, da Brunnen gebohrt werden müssen, um das Grundwasser zu erreichen. Diese Wärmepumpen eignen sich besonders für Regionen mit ausreichendem und hochwertigem Grundwasservorkommen.

Die Wahl der richtigen Wärmepumpe hängt letztendlich nicht nur vom Gebäude, sondern auch vom Grundstück, den Genehmigungen und den finanziellen Möglichkeiten ab.

Sanierung als Schlüssel für effiziente Wärmepumpen im Altbau

Der Einsatz von Wärmepumpen in Altbauten erfordert bestimmte bauliche und technische Voraussetzungen. Eine der wichtigsten Voraussetzungen ist die Dämmung des Gebäudes. Altbauten sind oft schlecht isoliert, was zu hohen Wärmeverlusten führt. Um die Effizienz einer Wärmepumpe zu maximieren, sollte das Gebäude daher gut gedämmt sein. Eine umfassende energetische Sanierung, die die Dämmung von Wänden, Dach und Fenstern umfasst, ist daher oft notwendig.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Heizlast des Gebäudes. Die Heizlast gibt an, wie viel Wärmeenergie benötigt wird, um das Gebäude auf eine angenehme Temperatur zu bringen. In Altbauten kann die Heizlast aufgrund schlechter Dämmung und veralteter Fenster besonders hoch sein. Eine genaue Berechnung der Heizlast ist daher unerlässlich, um die passende Wärmepumpe auszuwählen.

Auch die vorhandene Heizungsinfrastruktur spielt eine Rolle. Wärmepumpen arbeiten am effizientesten bei niedrigen Vorlauftemperaturen, weshalb sie idealerweise mit Flächenheizsystemen wie Fußbodenheizungen oder Wandheizungen kombiniert werden sollten. In Altbauten sind jedoch häufig Radiatoren installiert, die hohe Vorlauftemperaturen erfordern. Hier kann der Einbau von Niedertemperatur-Radiatoren oder die Ergänzung der bestehenden Heizkörper mit einem Pufferspeicher Abhilfe schaffen.

Strombedarf und Wirtschaftlichkeit

Viele Eigentümer fragen sich: „Zieht so eine Wärmepumpe im Altbau nicht Unmengen an Strom?“ Entscheidend ist das Verhältnis von eingesetztem Strom zur gewonnenen Wärme – die sogenannte Jahresarbeitszahl (JAZ).

  • In unsanierten Gebäuden liegt die JAZ häufig nur bei 2 bis 2,5.
  • In gut modernisierten Altbauten sind Werte von 3 bis 4 realistisch.

Das bedeutet: Aus 1 kWh Strom entstehen 3 bis 4 kWh Wärme. Mit eigener Photovoltaikanlage und einem Energiespeicher lassen sich die Kosten zusätzlich deutlich senken.

Förderung für Wärmepumpen im Altbau

Der Umstieg auf Wärmepumpen im Altbau wird stark gefördert. Über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) können Eigentümer Zuschüsse von bis zu 70 Prozent erhalten. Die Förderungen können in Form von Zuschüssen, zinsgünstigen Krediten oder Steuervergünstigungen gewährt werden. Je nach Maßnahme kommen auch regionale Förderungen hinzu. In Deutschland beispielsweise bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) attraktive Förderungen für den Einbau von Wärmepumpen an - in unserer Förderberatung für Wärmepumpen erfahren Sie, wie hoch Ihre Förderung ausfällt.

Wichtig: Förderanträge sollten unbedingt vor Beginn der Arbeiten gestellt werden!

Typische Fehler beim Einbau vermeiden

Viele Projekte scheitern, weil entscheidende Punkte übersehen werden:

  • Wärmepumpe wird eingebaut, ohne die Heizflächen anzupassen.
  • Dämmmaßnahmen werden verschoben – dadurch steigt der Stromverbrauch.
  • Lärmschutz und Standortwahl der Außeneinheit werden nicht berücksichtigt.

Wer frühzeitig Expertenrat einholt, spart hier bares Geld und Ärger. Sprechen Sie noch heute mit einem unserer Energieberater und lassen Sie sich kostenlos zur Wärmepumpe beraten.

Hybridlösungen als Zwischenlösung

Nicht immer ist eine alleinige Wärmepumpe sofort die beste Wahl. In manchen Altbauten ist eine Kombination mit einem bestehenden Gas- oder Ölkessel sinnvoll. Diese Hybridlösungen decken den Grundbedarf effizient mit der Wärmepumpe ab, während der alte Kessel nur noch in Spitzenzeiten anspringt.

Praxisbeispiel: Wärmepumpe im Altbau erfolgreich umgesetzt

Ein Einfamilienhaus aus den 1970er-Jahren: Nach der Dämmung des Daches und dem Austausch alter Heizkörper entschied sich die Familie für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Ergebnis: rund 70 % weniger Heizkosten und ein deutlich höherer Wohnkomfort. Dieses Beispiel zeigt, dass Wärmepumpen im Altbau bei richtiger Planung sehr gut funktionieren können.

Fazit: Wärmepumpen im Altbau sind möglich – mit guter Planung

Wärmepumpen im Altbau sind kein Selbstläufer. Wer einfach nur die alte Heizung austauscht, wird oft enttäuscht. Doch mit Dämmmaßnahmen, angepassten Heizflächen und fachlicher Beratung kann die Technik effizient arbeiten und langfristig Kosten sparen.

Die Investition lohnt sich nicht nur finanziell: Hausbesitzer reduzieren ihren CO₂-Ausstoß, steigern den Wert ihrer Immobilie und machen ihr Gebäude fit für die Zukunft.

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